Dienstag, 11. Januar 2011

Ich liebe Deutscheland

Wieder in Newcastle und damit dem Chaos auf Erden. Liebe Leute im verschwenderischen, schönen Teil Europas. Euch geht es jeden Tag so gut und ihr wisst das gar nicht zu schätzen, ihr Lutscher! Schließbare Fenster im Badezimmer, Toilette spülen so oft man hintereinander will, isolierte Fenster, Brot ... so viele Freuden exisiteren in unserer Leben und die Kinder in England würden sich freuen, auch mal ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Also hinfort mit dem Egoismus und mal ein paar ordentliche Fenster hierher gesendet!!

Ich bin nun also zurück und alles ist wie zuvor. Überall Staub und Zeug auf den Böden, die Temperaturen wechseln zwischen frostig und heiß, je nachdem, ob die Heizung läuft oder nicht. Es gibt ständig Ofenkartoffeln und Schwarztee und die Wäsche ist auch mit strikt deutschem Aufhängen verknittert. Ich habe neuerdings ein Handtuch vor dem Fenster, damits nicht so reinzieht und meinen Zigarettenvorrat ordentlich aufgestockt daheim, weil in England über den Jahreswechsel alles teurer geworden ist.

Am Samstags ging es überraschend kapriolenlos zurück. Alle Flüge gingen pünktlich, kein Schnee zu sehen und ich kam früh und ohne Probleme in Newcastle an.

Angekommen wollte ich nur schnell auspacken und einkaufen und das Haus schnell verlassen, weil es mir ein Graus war, am Morgen noch im schönen Deutschland zu sein und nun in dieser zugigen Bude am Arsch der Insel zu sitzen.

Also Bier gekauft, ein Paar geleert und dann mit Marc, Mel, Maria, Lena, Sleipnir (oder wie der seltsame Inder heißt), Ellie, Alex und Jon auf ein paar Getränke getroffen. Dort gab es dann ein großes Wiedersehensgetaumel mit allem Drumherum und -dran und alle tranken und erzählten und über uns schwebte das Damoklesschwert des nahenden Essaytermins und des Tests in PR und nur durch viele Bier lies sich der finstere Dämon aus unseren Herzen vertreiben. Mutige führte ich die Bande entgegen des gleißenden Licht des Getränkes und obwohl die Preise gestiegen waren, spuckte meine Geldbörse doch heldenhaft Geldscheine aus um den Durst, der bestimmt durchs Fliegen kam zu stillen.
Alles in allem erinnere ich mich an kein Gespräch des Abends, wohl weil da auch nichts gescheites bei rum kam.

Es war nur schön, die ganzen Leute mal wiederzusehen und ich habe schon den Wunsch gehört, sowas öfter zu veranstalten, damit man mal rauskommt und was zusammen unternimmt.

Das wohl großartigste Ereignis ereignete sich auf der Heimfahrt mit der Metro: Seit ich diese kleinen Walkerspackungen mit den leckeren Chips in der Uni erspähte und den Automat auch probierte, kann ich in bestimmten, oft Alkohol geprägten Situationen nicht an diesen Automaten vorübergehen, ohne wenigstens ein paar Münzen an den schlitzartigen Rachen des roten Biestes zu verfüttern. So auch in dieser Nacht und irgendwie drehten sich die Spiralen aber die Packung stoppte am Ende, halb nach unten geneigt, wie ein Turmspringer, der sich für seinen Sprung bereit macht. Nun gab es nur zwei Möglichkeiten: Geld zurück oder noch mal die Nummer eingeben, weil das Geld noch nicht abgebucht worden war. Heroisch tippte ich mit zittrigen Finger die 1 gefolgt von der 2 und die Spiralen drehten sich erneut, aber gaben die Chips immer noch nicht frei, da sich diese verhakt hatten und das einzige was geschah war, dass sich der nächste Beutel wie ein glitschiger Schwuler an die vordere Packung schmiegte. Nun wollte ichs wissen und hämmerte wütend die 1 und 2 in das Amaturenbrett der teuflischen Maschine und ward erlöst, als sich die Chipsbeutel zu dritt in einem Erguss aus Kartoffel und Essig und Salz in den unteren Teil der Maschine entleerten.

England wird zwar teurer, aber ich umgehe das System einfach mit der Hure Glück!

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