Montag, 24. Januar 2011

Shaolin Socca Zwo

11 Uhr 30 Treffpunkt hallte es morgens in meinen Augen, als der Wecker um grausige neun Uhr herum schellte. Da sich die zwei geplanten Bier auf außerirdische Weise in meinem Magen um weitere fünf vermehrt hatten und ich erst um halb drei ins Bett kam, war ich fit wie ein Hausschlappen, doch ich musste pünktlich sein und so stellte ich den Wecker auf 10, nahm eine Kopfwehtablette gegen allgemeine Alltagsdefizite, einen feinen Schluck Wasser und lag noch eineeinhalb weitere Stunden im Halbschatten (Wer nun aufmerksam mitliest und Mathe bis zur dritten Klasse hatte, stellt fest, das ich mit der Zeit nochmal ein bisschen getrixt habe. Haha, ich Fieslink)

Nun wusste ich ja, dass bereits alle vor der deutschen V4 Schiss hatten und nur Jon und Alex wussten, von Erzählungen, wie untergrundtief schlecht ich eigentlich im Fußball war. Alex ermunterte mich und sagte mir, ich solle den Mythos aufleben lassen, der wie die Geister verstorbener Ahnen aka Karlheinz Rumenigge oder Jürgen Grabowski oder auch Sepp Maier oder auch tote Motten im Fönwind um mein Haupte kreist. Das würde ich ja auch total gerne machen, aber ich kann halt nix anderes als rennen wie ein Irrer und sobald der Ball da ist, fängt die KnoffHoff Show auch schon wieder an.

Trotz duschen und noch ein Pausenbrot richten, schaffte ich es unglaublicher Tatsachen geschuldet, zwei Minuten vor halb Zwölf am vereinbarten Treffpunkt zu sein. Nur war da noch niemand, außer der finstre Costa, der gleich mal einem griechischen Badboy würdig, eine Zigarette paffte. Soll ja gut sein, so vorm Sport. Nun warteten wir geschlagene Stunden, damit auch noch der Rest vom Schützenfest auftauchte, darunter auch ein verspäteter Jon, der grade mal noch Bo anrufen musste, da er in aller Trotteligkeit vergessen hatte, daheim die Haustüre zuzumachen. Gab ja letztens nicht erst die Email mit der Warnung vor Einbrechern, besonders in den Vierteln Heaton und Jesmond. Jon wohnt in Heaton, also gar kein Grund zur Sorge.
Ein verkaterer Marc hatte zwei typische Engländer im Schlepptau. Bull und Dogge und so spielten die beiden nachher auch.
Wir sollten Graham und seine beiden Mates am Fußballplatz im Eldon Square, dem Einkaufszentrum, treffen und so führte uns Alex mutig durch den riesigen Komplex mit all den Geschäften und Warenauslagen. Unterwegs scherzten wir noch auf Kosten des anwesenden Swapnils, ob er denn nun, da ja bald Valentinstag sei, schon ein feines Geschenk für seine neugewonnene Freudin besorgt hätte. Swapnil wollte aber von dem Kommerzscheißdreck nichts wissen und teilte uns mit, das er an die Wichsrotze nicht glaube und seine Freundin mal froh sein kann, wenn sie ne Tasse Kaffee bekommt. Klar, ein Metaler hat daheim immer die Hosen an!
Wir irrten nun seit mehreren Minuten durch die Gänge und ich sprach laut die Frage aus, warum uns derjenige, der den schlechtesten Orientierungssinn der Welt habe, denn nun irgendwohin führe. Jon tat das damit ab, das Alex immerhin trotzdem immerhin pünktlich sei. Das quotierte ich mit einem "Jon, YOU are such a woman", worauf ich einen wenig lasziven und eher bösen Blick fing, ihn aber später wieder verlor. Bedeutet mir nix, diese gemeine Machoscheiße. Man kann mich ja auch mal nett anschauen, find ich so.
Irgendwie und durch nachfragen fanden wir dann auch schließlich das Sportgelände im Fitnesscenter.

Graham und Friends waren schon da, wir stellen fest, dass wir zu elft sind und so beschlossen Jon und ich, in einem Team sein zu wollten. Wir wären damit ja auch nur 5 und 5. Also so vom Qualitätsprinzip her eben.

Also teilten wir uns auf, lockteren uns sauprofessionell die Glieder und ... zack die Bohne! los ging der "Spaß". Die Engländer legten auch gleich richtig los, ich nicht und nach fünf Minuten keuchten alle wie blöde. Marc suchte spähend nach einer Übergebungsmöglichkeit, noch vom Vorband gezeichnet, ich hatte stark den Geschmack von Eisen im Mund, Kev schwitze und so weiter und so fort. So ging die Kacke nun ganze eineinhalb Stunden weiter, weil die Deppen ja fanden "Wenn man nur ne Stunde gebucht hat und nach der Stunde keiner kommt, dann spielt man solang weiter, bis man rausgeworfen wird". Wir holtzen hin und her, ich tat mir mit vielen Pässen schwierig. Da es Kleinfeld war, sind halt auch die Passwege kürzer und die Passpassagen enger, so dass da einige Fehlpässe zusammenkamen. Dafür war ich defensiv, meiner Meinung nach echt gut. Im Gegensatz zu den anderen Flaschen, die halt einmal versuchten den vorbeilaufenden Gegner zu stoppen, rannte ich hinterher, hakte nach und lies mir auch mal geduldig auf den Knöchel steigen und ähnliche gefährliche Späße. Aber für Land und Ball riskiert man halt alles.
Unterwegs sorgte ich noch für Spaß, weil ich einem von Marcs Freundens Hoden mit dem Fußball bekannt machte. Eine Begnung der ganz eigenen Art, wie an seinem Gesicht abzulesen war.

Jon war beim Fußballspielen dann eine ganz eigene Marke. Immer hinterm Gegner, nie hinterher und so. Aber er flankte und ich schoss und Tor! Wauiesauie!

Nun muss, wie bei jedem guten Buch ein kleines Resümee folgen und das tut es auch hier.

Vom Fußballspiel selbst kam ich mit einem gestauchten Finger, einem umgeknickten Fuß, weniger Haut am linken Knie, einem lädierten Knöchel und einer Blase an der Fußsohle zurück. Also alles halb so wild und über eine Stunde ist ja echt genug Zeit, um sich so eine Zeug einzuhandeln.
Engländer spielen alle Krawallfußball wie Rooney und Konsorten, wenn das deren Nachwuchs ist, dann wird das mit der WM dieses Jahrtausend nixmehr. Özil und Freunde haben nix zu befürchten, bei so einer, nennen wirs mal der Höflichkeit halber Konkurrenz.
Ansonsten hab ich seit Sonntag starken Muskelkater und selbst als unterwürfiger Sitzpinkelero hab ich gestern nur im Stehen können. Ja, ja, nun werden manche sagen: "Hab dich nicht so, du Wurm. Du hälst nix aus und heulst in deinen Blogs ja auch dauernd nur rum. Verweichlicht, degeneriert, weibisch und entartet. Entarrrrtet!!!

Und ihr habt recht, aber da stehen die Frisösinnen und Floristinnen der heutigen Zeit eben drauf und wenn ich derart intelligente Frauen mit meiner mangelnden Schulbildung nicht beeindrucken kann, dann werde ich eben rehenhaft, wie ein degenerierter Bambi (weil der ja ein Hirsch ist), schaue mit riesigen Augen, weine stark und bums die Alte danach stark oft, weil ichs damit dann kann.
(Dies ist eine Anleitung, welche lediglich auf übermäßigen Bierkonsum des Autors zurückzuführen ist und jegldichen Test an die Realität nicht unbeschadet überstehen würde. Benutzung der Anleitung auf eigene Gefahr; Eltern haften für ihre Inder)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen